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Chronische Krankheiten oder Nichtübertragbare Krankheiten (NCD) betreffen einen grossen Teil der Bevölkerung – in der Schweiz und weltweit. Doch wie viele Menschen tatsächlich mit einer chronischen Erkrankung leben, wird oft unterschätzt.
Laut dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (OBSAN) gaben in der Schweizer Gesundheitsbefragung 2022 rund 37 % der Bevölkerung an, mindestens eine chronische Krankheit zu haben. Doch diese Zahl dürfte in Wirklichkeit höher sein, denn viele Erkrankungen – wie seltene Krankheiten, chronische Schmerzen, Autoimmunerkrankungen oder neurologische Störungen – wurden gar nicht erfasst.
Ein ständiger Begleiter im Alltag
Mit einer alternden Gesellschaft werden chronische Erkrankungen für immer mehr Menschen zur Realität. Bereits ab 55 Jahren lebt die Hälfte der Menschen mit einer chronischen Krankheit, bei den über 75-Jährigen sind es 85 %.
Einige Erkrankungen verändern den Alltag sukzessive – nicht nur für die betroffene Person, sondern auch für ihr Umfeld. Ein Beispiel dafür ist Demenz, die das Gedächtnis und die Persönlichkeit beeinträchtigt. Doch mit guter Betreuung und einem unterstützenden Umfeld kann eine hohe Lebensqualität erhalten bleiben.
Wenn Krankheit zu sozialer Isolation führt
Ein oft unterschätztes Risiko vieler chronischer Erkrankungen ist die soziale Isolation. Sie kann entstehen, wenn:🔹 Das Umfeld die Erkrankung nicht versteht oder ernst nimmt.🔹 Betroffene sich zurückziehen oder Unterstützung nicht in Anspruch nehmen.🔹 Öffentliche Orte nicht barrierefrei oder inklusiv gestaltet sind.
Doch soziale Isolation kann das Wohlbefinden, die Gesundheit und den Selbstwert stark beeinträchtigen.
Care, Self-Care und We-Care
Im nächsten Beitrag dieser Reihe geht es um das Thema Care im Kontext chronischer Krankheiten:
Was bedeutet «Care» wirklich?Warum ist Self-Care in fragilen Lebensphasen essenziell?Wie kann das Annehmen von Unterstützung eine Form der Selbstbestimmung sein?
Zudem stellen wir Anlaufstellen vor, bei denen sich Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen austauschen und Unterstützung finden können.
finally setzt sich für Lebensqualität, Self-Care und Selbstbestimmung ein. Wir gestalten Produkte, die Entscheidungsfindungen erleichtern und fürsorgliche Beziehungsarbeit unterstützen.
Chronische Krankheiten, auch Nichtübertragbare Krankheiten oder auf Englisch Noncommunicable Diseases (NCD) sind das Ergebnis einer Kombination von genetischen, physiologischen, umweltbedingten und verhaltensbedingten Faktoren. Sie entwickeln sich langsam und sind in der Regel von langer Dauer. Sie können nicht vollständig geheilt werden und erfordern deshalb oft eine wiederholte Behandlung.
OBSAN (2024, 21. November). Prävalenz NCD (Alter: 15+). https://ind.obsan.admin.ch/indicator/monam/praevalenz-ncd-alter-15. Abgerufen am 16. Januar 2025.
Wenn wir heute ans Kranksein denken, stellen wir uns wahrscheinlich einen vorübergehenden Ausnahmezustand vor. Wir bleiben ein paar Tage Zuhause, gehen vielleicht einmal zur Ärzt:in oder, wenn es schlimm kommt, zur Notaufnahme. Für viele Menschen bleibt es jedoch nicht bei diesem einen Gang zur Notaufnahme: die Symptome bleiben oder verschlechtern sich sogar und weitere medizinische Abklärungen und Interventionen folgen. Es beginnt ein Prozess, eine Reise. Das Akute wird zur einer Konstante im Leben.
Laut der letzten Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022 hatten 37% der Schweizer Bevölkerung mindestens eine nichtübertragbare bzw. chronische Erkrankung, kurz NCD (Noncommunicable Disease). Das entspricht 2,7 Millionen Menschen ab 15 Jahren in der Schweiz [1]. Diese Zahl setzt sich aus einer begrenzten Auswahl an Krankheiten aus den 5 wichtigsten Gruppen chronischer Erkrankungen in der Schweiz zusammen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Erkrankungen des Bewegungsapparates (Muskeln, Knochen und Gelenke)
Chronische Atemwegserkrankungen
Krebs
Diabetes
Chronische Krankheiten können eine Person bei Alltäglichen Aktivitäten teils massiv, teils weniger stark einschränken und insgesamt zu einer geringeren oder veränderten Lebensqualität führen. Dies zeigen auch die Angaben der Befragten der Schweizer Gesundheitsbefragung 2022. Besonders auffällig ist die Situation von Menschen mit einer Depression: verglichen mit den 5 anderen Gruppen die erhoben wurden, geben Menschen mit einer Depression überdurchschnittlich häufig an, bei alltäglichen Aktivitäten stark eingeschränkt zu sein, weniger soziale Unterstützung zu erfahren, und stufen ihre Lebensqualität häufiger als gering ein.
In den 2,7 Millionen sind bspw. Menschen mit Depressionen nicht enthalten. Depressionen betreffen laut der Gesundheitsbefragung 9.8% der Bevölkerung und verlaufen oft wiederkehrend und chronisch [2]. Ein wichtiger Grund für diesen Unterschied ist, dass Menschen mit Krankheit oder Behinderung, vor allem jene mit einer für andere nicht sichtbaren Krankheit oder Behinderung, oft stigmatisiert und nicht ernst genommen werden. Betroffene müssen sich immer wieder aufs Neue rechtfertigen, wieso sie nicht so «funktionieren» können, wie andere es von ihnen erwarten. Dies führt zu sozialer Ausgrenzung und einer grossen psychischen Belastung, die sich wiederum weiter negativ auf die Gesundheit auswirken [3]. Besonders bei NCDs ist die Anzahl Personen deren Krankheit für andere unsichtbar ist sehr hoch.
NCDs haben sehr unterschiedliche Ursachen; sie werden beeinflusst durch eine Kombination von genetischen, physiologischen, umweltbedingten und verhaltensbedingten Faktoren [4]. In vielen Fällen kann die genaue Ursache für eine Erkrankung gar nicht erst identifiziert werden. Was chronische Krankheiten jedoch gemeinsam haben, ist, dass sie uns herausfordern, unser Leben und unsere Identität neu zu gestalten – oft begleitet von Schmerz und Unsicherheit. Doch in diesem Wandel liegt auch die Chance, Prioritäten zu hinterfragen, neue Wege zu entdecken und unser Verhältnis zu uns selbst und unserem sozialen Umfeld bewusster zu formen.
Wie die Schriftstellerin Paula Fürstenberg in ihrem Beitrag für die Publikation zur Ausstellung «Hauptsache Gesund» [5] im Stapferhaus schreibt, braucht es, um die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen mit Krankheit und Behinderung zu fördern, weit mehr als bessere Forschung und Therapien: Es braucht einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft. Menschen mit Krankheit und Behinderung sind ein zentraler Teil unserer Gesellschaft.
Wenn wir weiterhin Krankheit hauptsächlich als einen vorübergehender Ausnahmezustand verstehen, werden wir der Lebensrealität, den Bedürfnissen und dem Recht auf Teilhabe von Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderung nicht gerecht.
Im nächsten Blog Eintrag werden wir darüber sprechen, wer in der Schweiz am meisten von chronischen Erkrankungen betroffen ist.
[1] OBSAN (2024, 21. November). Prävalenz NCD (Alter: 15+). https://ind.obsan.admin.ch/indicator/monam/praevalenz-ncd-alter-15. Abgerufen am 14. Januar 2025.
[2] OBSAN (2024, 6. August). Depressionssymptome. https://ind.obsan.admin.ch/indicator/obsan/depressionssymptome. Abgerufen am 14. Januar 2025.
[3] Schneider, Markus med. pract. (o. D.). Nicht sichtbare Behinderungen. https://www.enableme.ch/de/behinderungen/unsichtbare-behinderungen-9249. Abgerufen am 15. Januar 2025.
[4] ETH Zürich (o.D.). Chronische Erkrankungen. https://ethz.ch/studierende/de/beratung/besondere-studiensituationen/studium-und-behinderung/info-studieren-mit-behinderung/chronische-erkrankungen.html. Abgerufen am 14. Januar 2025.
[5] Hermann, N. et al. (Hrsg.). (2024). Hauptsache Gesund? (S. 60). Stapferhaus.
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